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Amerigo Tot

Fehérvárcsurgó 1909 - Rom 1984


Amerigo Tot, eigentlich Imre Tóth, wird am 27. September 1909 in Fehérvárcsurgó, Ungarn, geboren. 1926–28 besucht Tot die Kunstgewerbeschule Budapest und studiert bei Ferenc Helbing und György Leszkovszky. Ab 1930 besucht Amerigo Tot das Bauhaus in Dessau. Sein Lehrer ist dort László Moholy-Nagy.
Nach der Machtergreifung der Nazis emigriert Amerigo Tot nach Rom und erhält dort von der Römisch-Ungarischen Akademie ein Stipendium. In Rom beteiligt sich Tot an verschiedenen Wettbewerben für Denkmal-Gestaltungen. Ab 1943 kämpft Amerigo Tot in der italienischen Widerstandsbewegung.
Sein frühes grafisches Werk zeigt den deutlichen Einfluss des Bauhauses und seiner Künstler wie Paul Klee und Moholy-Nagy. In seiner berühmten Serie "Kieselsteinfrauen" zeigt Tot sein besonderes Stil-Interesse an einer grotesken Gestaltung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird er Berater der Römisch-Ungarischen Akademie, als Bildhauer wird ihm erstmals für seine Arbeit am Fries für den Termini-Bahnhof in Rom internationale Anerkennung zuteil. Sein tiefes Interesse für die Kunst der Renaissance lässt ihn zu einer Formensprache finden, die mit den Elementen der Renaissance spielt, diese aber geschickt mit abstrakten Gestaltungselementen des Bauhauses verbindet.
Anfang der 1950er Jahre fertigt Tot seine ersten abstrakten Arbeiten an. 1968 kehrt Amerigo Tot zeitweise nach Ungarn zurück und schafft dort eine Serie von Skulpuren, die Maschinen und Geräten ähneln, ohne aber wirkliche Werkzeuge darzustellen. Gleichzeitig errichtet er aber 1969 in seiner Heimatstadt Fehérvárcsurgó eine traditionelle Statue der Madonna. Mit seiner eklektischen Arbeitsweise und seiner souveränen Stilentscheidung hat Amerigo Tot einen befreienden Einfluss auf die Bildhauerei Ungarns.
Am 13. Dezember 1984 stirbt Amerigo Tot in Rom.


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